Kehrtwende  in Stockerau 

In einem Gespräch mit der Bürgermeisterin und einigen Stadträten darf die Radlobby bahnbrechende Neuerungen in der Gemeinde präsentieren

Wie die Bürgermeisterin heute bekannt gab, beabsichtigt die Gemeinde Stockerau, den 2019 gefassten Grundsatzbeschluss (28 Punkte betreffend Klima und Umwelt) vollinhaltlich und zeitnah umzusetzen. 

Als ersten Schritt werde man, so die Bürgermeisterin, alle Schotter- und Lawasteinbeete zurückbauen, um daraus attraktive insektenfreundliche Blühfächen zu schaffen, die nicht nur Insekten Nahrung und ein Zuhause bieten, sondern auch nachhaltig positiv zum Stadtklima beitragen. Andrea Völkl freue sich schon auf die reiche Blütenpracht in der Stadt und ist stolz, ihren Enkelkindern bald eine Vorzeigestadt zu bieten zu können. 

In weiteren Schritten werde man sich um das Verkehrsthema kümmern. 

Der Vorschlag aus der Bevölkerung, im Bereich der Hauptstraße – Josef-Wolfikstraße eine Begegnungszone einzurichten, entspräche dem Trend der Zeit. Stadtrat Hödl freue sich schon auf ein neues und verkehrsberuhigtes Stockerau mit attraktiven Verweilzonen, die auch die Wirtschaft ankurbeln sollen. Stadtrat Dummer gab bereits eine Studie zum Öffentlichen Verkehr in Auftrag, die Ergebnisse wären noch vor dem Sommer zu erwarten und ab Jänner 2024 könnte man mit der Inbetriebnahme der Linien beginnen. Innerhalb von zwei Jahren, also Ende 2025  soll ganz Stockerau mit Elektrobussen (gespeist aus gemeindeeigenen Solaranlagen) erreichbar sein. 

Die Au – Zurück zur Natur

Die gesamte Stockerauer Au wird ein Natura 2000 Projekt. Es werde in Zukunft keine Schlägerungen mehr geben, lediglich wegnahe, gefährdende Bäume werden nach penibler Untersuchung durch unabhängige Sachverständige gefällt.

Baumschutz im Stadtgebiet

Die Gemeinde sei daran, eine Baumschutzverordnung, angelehnt an das Wiener Baumschutzgesetz in Kraft setzen. Letzte Feinschliffe und Expert:innengespräche sollen Ende Mai abgeschlossen sein, sodass diese Verordnung bereits im Juni 2023 in Kraft treten kann.   Damit soll Schlägerungen im Stadtgebiet weitgehend Einhalt geboten werden. Gefällte Bäume müssen im Ausmaß des doppelten Stimmumfangs innerhalb eines Jahres nachgesetzt werden. 

Als zusätzliches Zuckerl verspricht die Bürgermeisterin, die Baumpatenschaft zu verdoppeln. Also pro gesetztem Patenbaum setzt die Gemeinde einen weiteren Baum dazu. 

Didi Pfeiler von den Grünen und Martin Franta, der Niederösterreich radelt betreut, freut sich besonders, dass auch der Radwegausbau innerhalb des Ortes und zu den umliegenden Gemeinden forciert werde. Auch das intensive Einbinden Radlobby in die zukünftige Verkehrsplanung sei ein richtiger und wichtiger Schritt in die Zukunft.

Als letzter Punkt sei die Transparenz erwähnt

Wie auch im Grundsatzbeschluss verankert, setzt die Gemeinde auf Transparenz und Bürger:innnennähe. Projekte werden öffentlich ausgeschrieben und unter Bürger:innenbeteiligung abgewickelt. Man habe sich hier Tulln und Peter Eisenschenk als Vorbild genommen und lade Dr. Michael Vogler ein, gemeinsam mit Stockerau eine weitere Stadt des Miteinander zu etablieren. Zudem werden ab Mai 2023 die Gemeinderatssitzungen  live gestreamt udn können danach auf  der Gemeindehomepage heruntergeladen werden. Dies  stelle den niederschwelligen  Zugang sicher und verbessere mit Sicherheit die Gesprächskultur  bei den Sitzungen. Stockerau muss eine Vorzeigestadt in den  Umwelt- & Verkkehr, sowie im Bereich Transparenz werden. Peter Eisenschenk lebt dieses Modell und Stockerau freut sich, von Erfahrungen profitieren zu können, strahlt uns die Bürgermeisterin entgegen. Sie möchte aber ausdrücklich betonen, dass nicht sie alleine die Lorbeeren einheimsen will, da diese Entscheidung parteiübergreifend mit dem gesamten Gemeinderat getroffen wurde.

Kehrtwende in Stockerau
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