Vor einem knappen Jahr, am 24. Juli, wurde eine Radfahrerin in der Hölzlgasse von einem Autofahrer übersehen und kam zu Tode. Ein Ghostbike, ein weiß lackiertes Fahrrad, erinnerte bis zuletzt an die Verstorbene und mahnte gleichzeitig zu mehr Vor- und Rücksicht im Straßenverkehr. Nach Beschwerden musste es jetzt weichen.

Vor einigen Wochen wurde das Ghostbike, nach einer Winterpause, durch die Radlobby erneut aufgestellt. Es hätte bis September stehen bleiben sollen, wären nicht ausgerechnet eine Woche vor dem Jahrestag des Unfalls Proteste aus der Bevölkerung laut geworden. Vordergründig wegen der reduzierten Gehsteigbreite wurde der Gemeinde zuletzt gar mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde gedroht. „Es gibt eine Gruppe radikaler Radverkehrsgegner, die sich auch bei uns beschwert hat,” sagt Radlobby-Sprecher Werner Palfinger. „Die Familie der Verstorbenen hat das Ghostbike sehr geschätzt, wie wahrscheinlich die Mehrheit der Klosterneuburger.“ Schließlich gab die Gemeinde den Beschwerden nach und erzwang die Entfernung des Rades durch die Radlobby. Palfinger: „Ich hätte mir da mehr Standhaftigkeit von den Verantwortlichen erwartet. Der Zeitpunkt – zwei Tage vor dem Jahrestag des Unfalls – ist außerdem denkbar unsensibel gewählt.”

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Gemeinde ordnet Entfernung des Ghostbikes an