Seit der 33. Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO), die am 1. Oktober 2022 in Kraft trat, können Bezirkshauptmannschaften und Magistrate Radfahrenden an einzelnen Kreuzungen das Rechtsabbiegen bei Rot erlauben. Sie können per Verordnung ein Zusatzschild mit grünem Pfeil anbringen lassen. An T-Kreuzungen können sie mit solchen Schildern auch das Geradeausfahren bei Rot ermöglichen. Damit ist endlich auch in Österreich erlaubt, was in Ländern wie Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Dänemark und der Schweiz schon länger gang und gäbe ist.
Eine sinnvolle Maßnahme, sagt Radlobby-Sprecher Roland Romano: „Ampeln wurden primär für den motorisierten Verkehr erfunden. FußgängerInnen und Radfahrende kommen meist ohne Ampel aus. Der Grünpfeil fürs Rad ist daher ein Schritt in die richtige Richtung, um unnötige Wartezeiten zu reduzieren.“
Neue Standorte vorschlagen!
Sie wollen mehr Grünpfeile in Ihrer Gemeinde/Stadt? Wenden Sie sich mit Vorschlägen an Ihre Gemeinde. Gerne in Kopie zur Information an ihre örtliche Radlobby-Gruppe.
Übersichtskarte der Grünpfeile in Niederösterreich & Österreich
Per April 2024 wissen wir von Grünpfeilen in
- Bruck an der Leitha
- Mödling
- Schwechat
- Tulln
- Wiener Neustadt
- Die Radlobby hat in Krems und Spillern konkrete Orte für Grünpfeile eingebracht.
Die Radlobby hat alle bekannten und bisher verordneten/in Umsetzung befindenden Grünpfeile in Österreich gesammelt (Stand: März 2024):
Hier gehts zur Karte in einem neuen Fenster.
Auf die Größe kommt es an
Als der Wiener Radverkehrsbeauftragte Martin Blum im Oktober 2022 mit einem Video die ersten zehn Zusatztafeln der Stadt bewarb, äußerten auf Twitter/X viele NutzerInnen Kritik – nicht nur wegen der geringen Zahl, sondern auch wegen der Größe und Position des im Video sichtbaren Schildes. „Wow, ist die klein“, kommentierte einer der Nutzer. Tatsächlich sind die ersten Wiener Schilder nur 30 x 15 Zentimeter groß, auch künftig will die Stadt bei dieser Größe bleiben. Neben der Radlobby formulierten inzwischen auch mehrere Interessensvertretungen ähnliche Wahrnehmungen.
Wien hatte dieses kleine Tafelformat bestellt, um an den häufig über Jahrzehnte sehr niedrig montierten Rad-Ampeln die Barrierefreiheit gewährleisten zu können. Dass die kleinen Tafeln an hohen oder weit entfernteren Standorten (Hauptampel oder gegenüberliegendes Zweikammersignal) ggf. nicht gut erkennbar sind, war noch kein Schwerpunkt der Überlegungen. In Bruck an er Leitha (NÖ), Linz und Salzburg hingegen sind gut sichtbare größere Tafeln im Einsatz. Die Einsatzkriterien der Forschungsgesellschaft Straße – Schiene – Verkehr verlangen „eindeutig erkennbare Zusatztafeln“. Aus Sicht der Radlobby sollten die Tafeln so groß sein, dass man sie bereits einige Sekunden vor dem Anhalten klar erkennen kann.
Weiterführende Infos zu Grünpfeilen
https://www.radlobby.at/gruenpfeile