(St. Pölten/Mai 2025) Die Radlobby NÖ bedauert zutiefst den tragischen Tod der jungen Frau, die am Freitag, dem 2. Mai 2025, auf der L129 bei Hinterholz (Gemeinde Böheimkirchen) von einem Autofahrenden tödlich verletzt wurde. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen, mit denen wir in Trauer verbunden sind.
Ein Straßenabschnitt im Mischverkehr: Radfahrende und Autofahrende sind hier gemeinsam unterwegs.
Seit 2013 setzt sich die Radlobby für einen sicheren, vom Autoverkehr getrennten Radweg auf der Strecke zwischen St. Pölten und Böheimkirchen ein.
Im Abschnitt der L 129 von St. Pölten bis Böheimkirchen gibt es jedoch immer noch keinerlei Radinfrastruktur. Radfahrende müssen mit Autofahrenden im Mischverkehr unterwegs sein. Radlobby-Mitglieder aus der Gegend berichteten über ihre Erfahrungen, bei denen rücksichtslose Autofahrende äußerst gefährliche Situationen verursachen. Beispielsweise überholte ein Autofahrer so knapp, dass ein Seitenspiegel des betroffenen Radlers abbrach. Die Strecke weist mehrere Kuppen auf. Trotz fehlender Sicht setzen ungeduldige Autofahrende zum Überholen an, und reagieren auf „unvorhergesehenen“ Gegenverkehr mit lebensgefährlichen Ausweichmanövern für die Radelnden. Diese Direktverbindung entlang der L 129 ist eine unverzichtbare Alltagsroute für Radfahrende, die aber, wegen ihres Gefahrenpotentials gefürchtet ist. Dieser Abschnitt ist daher im Radbasisnetz als gewünschte Radroute angeführt. Auch weitreisende Radfahrende befahren diese Strecke um vom Westen über St. Pölten nach Wien zu gelangen und umgekehrt.
Radlobby fordert Sofortmaßnahmen
Die Radlobby NÖ richtet daher einen eindringlichen Appell an die Politik: „Wie viele Menschenleben wollen Sie auf Grund der fehlenden Radinfrastruktur noch kosten lassen? Investieren Sie endlich in sichere Radwege – alles andere ist unverantwortlich.“
Wir fordern folgende Maßnahmen:
- Anpassung Geschwindigkeitslimit
- Bewusstsein schaffen: Abstands-Kampagne, Fahren auf Sicht
- Überwachung Überholabstand
- Gemeinsamer Appell aller Parteien zu einem rücksichtsvollen, sicheren Verhalten im Mischverkehr (Einhalten des Überholabstandes, Fahren auf Sicht)
- Sofortiger Start der Umsetzung (Detailplanung und Bau) des getrennten Radweges auf dieser Strecke inklusive Mittel seitens des Landes für die Umsetzung dieser Maßnahme.
Wir werden dran bleiben, bis eine getrennte alltagstaugliche Radinfrastruktur in diesem Abschnitt umgesetzt wird. Gerne vernetzen wir die konstruktiven Kräfte!
