Reichenau führt in vielen Wohnstraßen neue 30 km/h-Zonen ein – ein großer Gewinn für alle! Wie schon in Payerbach zeigt sich, dass die Interessen von Anwohner:innen und Radfahrer:innen perfekt zusammenpassen: Weniger Tempo bedeutet mehr Sicherheit, Ruhe und Lebensqualität.

Moderne Verkehrsplanung beginnt mit einer klaren Frage: Welche Funktion soll eine Straße haben? Wohnstraßen sollen Orte zum Leben sein – nicht Rennstrecken für den Durchgangsverkehr.  Wo Autos den Raum nur zum Parken und zur Anfahrt nutzen, entstehen sichere, angenehme und fahrradfreundliche Räume.

Seit 2024 ist es für Gemeinden deutlich einfacher, 30 km/h-Zonen einzurichten. Hoffen wir, dass diese positive Entwicklung bald auch in Edlach, Prein und Hirschwang weitergeführt wird!

Ref: Die Rathausfeder 03_2025

Warum Tempo 30?

Verkehrssicherheit: Tempo 30 reduziert das Unfallrisiko erheblich. Bei einer Kollision von Autofahrenden mit FußgängerInnen oder Radfahrenden bei Tempo 30 sind die Überlebenschancen deutlich höher als bei 50 km/h. Das schützt nicht nur Radfahrende am Weg ins Büro, sondern auch Kinder auf dem Schulweg und SeniorInnen beim Spazierengehen. Die geringere Geschwindigkeit gibt allen mehr Zeit, um Andere wahrzunehmen und auf Gefahren zu reagieren. Temposchutz schafft damit wertvolle Reaktionszeit und verringert gleichzeitig den notwendigen Bremsweg im Vergleich zu Tempo 50 um fast zwei Drittel. Temposchutz sorgt für mehr Sicherheit.

Lebensqualität: Tempo 30 bedeutet weniger Lärm und weniger Luftverschmutzung. Es schafft eine ruhigere Umgebung, verringert Stress und erhöht so das Wohlbefinden. Tempo 30 senkt den Straßenlärm um mindestens 3 Dezibel. Dies wird von Menschen wie eine Halbierung der Verkehrsmenge wahrgenommen. Die Straße sicher zu überqueren ist leichter, und niedrigere Geschwindigkeiten für den Autoverkehr ermöglichen die Verbreiterung von Geh- und Radwegen. Der öffentliche Raum wird belebt und Wohngebiete werden attraktiver. Temposchutz stellt das Miteinander in den Vordergrund.

Mehr Aktive Mobilität: Viele Menschen möchten Rad fahren, wollen sich aber nicht einer Gefahr aussetzen. Tempo 30 verbessert durch die verringerten Unfallrisiken die Rahmenbedingungen für das Radfahren in der Stadt. Je attraktiver das Radfahren und Gehen ist, desto eher lassen Menschen das Auto stehen und entscheiden sich für aktive Mobilität. Das fördert auch die Gesundheit und reduziert die Belastung durch schädliche Emissionen. Temposchutz macht das Radfahren attraktiver.

Senkt Investitionsbedarf: Die Grundlagenstudie “Investitionsbedarf Radverkehr” ermittelte im Auftrag aller Bundesländer und BMK, wie viel Investitionen es bundesweit für die Verdoppelung des Radverkehrs braucht. Der Bedarf wurde auf ca. 7 Mrd. Euro beziffert, unter der Annahme von Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts. Wird dies nicht umgesetzt, dann sind erheblich höhere Investitionen notwendig, um den Radverkehr sicher abwickeln zu können.

Ref: https://www.radlobby.at/temposchutz

Reichenau setzt auf mehr Lebensqualität mit 30 km/h-Zonen